Radio Geschichte DT64

20 Jahre nach dem Mauerfall bietet eine vierzehnteilige, von Moritz von Rappard und Dunja Funke kuratierte Reihe Gelegenheit zur ausführlichen Auseinandersetzung mit dem Jugendprogramm des Rundfunks der DDR. Ehemalige Redakteure stellen Sendungen vor, an denen sie damals beteiligt waren. Sie treffen im Dialog auf Gesprächspartner aus dem Westen. Das Spektrum reicht von Verantwortlichen aus Kultur oder Politik bis zu Journalisten und Radiomachern, denen es in ihrer Arbeit um die Entwicklung eines engagierten Jugendprogramms ging oder geht. Somit werden nicht nur rare Zeitdokumente aus dem Deutschen Rundfunkarchiv zugänglich gemacht, es besteht auch die Möglichkeit, sich in einer öffentlichen Diskussion zwischen Ost und West mit der jüngeren Mediengeschichte auseinanderzusetzen.

DUNJA FUNKE studierte an der Bauhaus-Universität Weimar Mediengestaltung und diplomierte mit “mahnmal hören”, einem audiovisuellen Rundgang auf dem Mahnmal-Gelände der Gedenkstätte Buchenwald. Während des Studiums arbeitete sie als freie Redakteurin beim Hörfunk des Mitteldeutschen Rundfunks und war 1999 Mitbegründerin des nichtkommerziellen Radiosenders “Radio Lotte”. Nach dem Studium war sie als Festival- und Organisationsleiterin beim Kunstfest Weimar tätig, von 2004 bis 2007 als Dramaturgin und Projektleiterin am Deutschen Nationaltheater Weimar. Hier arbeitete sie unter anderem mit der Regiegruppe Rimini Protokoll zusammen für das preisgekrönte Dokumentartheater “Wallensteins Lager” und mit dem polnischen Regisseur Jan Klata als Dramaturgin im Theaterstück “TRANSFER!“. In den Jahren 2004 bis 2006 war sie Co-Veranstalterin des Hörspielfestes “…die Welt noch voller Ohren”. Seit 2007 lebt Dunja Funke wieder in ihrer Geburtsstadt Berlin und arbeitet als freie Dramaturgin und Moderatorin. 2008 kuratierte sie unter anderem zusammen mit Christoph Gurk für das Berliner “Hebbel am Ufer” das Projekt “X Wohnungen” -Theater in privaten Räumen. Für das Theaterhaus Jena kuratierte Dunja Funke im Mai 2009 einen “Crash Boom Bauen Varieté”- Abend im Rahmen des “bauhauslab” Szenografie Festivals.

MORITZ VON RAPPARD arbeitet als Kurator und Dramaturg und entwickelte während des Studiums der Theaterwissenschaft erste Arbeiten im Grenzbereich zwischen bildender und darstellender Kunst. Als Lichtdesigner für das Ensemble Sequentia absolvierte er zahlreiche Gastspiele in Afrika, Amerika, Australien und Europa. 1998 kam es im Auftrag des Hebbel-Theaters zu einer Zusammenarbeit mit Esther und Jochen Gerz für die “Berliner Ermittlung” und im Rahmen von Theater der Welt 1999 folgte die Projektleitung von “Der Ring - Fünfter Tag - Der Tag danach”, einem Projekt von Christian Boltanski, Ilya Kabakov und Jean Kalman in den Beelitzer Heilstätten. Aus der langjährigen Auseinandersetzung mit der Inszenierung von Räumen entwickelte Moritz von Rappard Veranstaltungsreihen wie “Denkmal Hörspiel”, “BERLIN reTOUR” und “Nokturn”. Von 2005 - 08 kuratierte er die Sparte Hörspiel für die Veranstaltungsreihe “radiotesla”. In diesem Zusammenhang entstand 2007 ein Festival zur Zukunft des Radios: “Radiovisionen - 250 Jahre Radio”. Unter dem Titel “EMBEDDED ART - Kunst im Namen der Sicherheit” entwickelte und kuratierte er zusammen mit der Künstlergruppe BBM 2009 eine Ausstellung für die Berliner Akademie der Künste.